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GrayGhost
BeitragVerfasst am: 17.08.2007, 21:27    Titel: Notfall Windows auf USB-Stick

Notfall Windows auf USB-Stick

Wie wäre es mit einem Windows-System auf einem USB Stick, der sogar bootfähig ist? Hier bekommst du eine Anleitung wie dies realisiert werden kann. Ein bootfähiger USB-Stick ist in vielen Fällen der Rettungsanker für deine Daten oder bietet die Möglichkeit dein System zu reparieren. Dafür brauchst du noch gute Tools, die in dieses Windows-System integriert sein sollten.

Hintergrund für diesen Artikel ist das Freeware Programm "Drive Image XML". Dieses Programm kann zwar Images von System-Partitionen erstellen, bringt aber kein bootfähiges Medium mit, über das eine Systemwiederherstellung möglich wäre.

Ich werde in diesem Tutorium einen bootfähigen USB-Stick erstellen. Wie weitere Programme einzubinden sind, erfährst du im Artikel Zusatzprogramme in den Notfall USB-Stick einbinden . Wenn du dir einen bootfähigen USB-Stick bauen möchtest, dann dann benötigst du folgendes:
  1. USB-Stick mit mindestens 512 MB Kapazität
  2. Original Windows XP Installations-CD mit integriertem Service Pack 2
  3. Service Pack 1 für Windows 2003 Server
  4. BartPE Builder

Solltest du keine XP Installations-CD mit integriertem SP2 haben, dann lies dir diesen Beitrag durch: http://www.eddys-domain.de/artikel/viewtopic.php?t=86
Das Service Pack 1 für Windows 2003 Server (ca. 330MB) kannst du dir über diesen Link herunterladen: http://tinyurl.com/4rgxx und den BartPE Builder erhältst du z.B. über diese Seite: http://download.freenet.de/archiv_b/bartpe_builder_6235.html
Ich habe auch eine ausführliche Bedienungsanleitung in deutscher Sprache gefunden: http://nu2german.de/pebuilder319einleitung.shtml


Vorbereitung:
Aus dem Windows Server 2003 SP1 brauchst du zwei bestimmte Dateien. Um diese aus dem Pack zu extrahieren, gehst du folgendermaßen vor:
  1. Kopiere die Datei "WindowsServer2003-KB889101-SP1-x86-DEU.exe" nach C:\
  2. Lege unter C:\ einen Ordner an. Ich nenne ihn tempusb.
  3. Öffne die Eingabeaufforderung über Start > Ausführen und trage in die Zeile "Öffnen:" folgendes ein: c:\WindowsServer2003-KB889101-SP1-x86-DEU.exe /x und klicke die [OK] Taste
  4. Gib im folgenden Dialog den Speicherort für die dekomprimierten Daten an. In meinem Fall ist dies der Ordner "c:\tempusb"
  5. Lege einen neuen Ordner mit dem Namen srsp1 unter C:\ an
  6. Kopiere die beiden Dateien setupldr.bin und ramdisk.sy_ in den Ordner c:\srsp1

Das Servicepack sowie der Ordner C:\tempusb werden nun nicht mehr benötigt und könnten entfernt werden. Ich warte damit aber besser bis zum Schluß Wink

Wichtiger Hinweis:
An dieser Stelle solltest du auch schon den USB-Stick vorbereiten. Dieser sollte formatiert sein. Leider eignen sich nicht alle USB-Sticks für eine einfache Formatierung mit Windows Bordmitteln. Ich empfehle daher, die Formatierung mit dem Tool "USB Disk Storage Format Tool" von Hewlett Packard vorzunehmen. Du findest das Tool unter: www.wintotal.de/yad/index.php?rb=35&id=3181&Lnk=6784


Installation:
BartPE möchte sich gerne direkt unter C:\ installieren. Ich belasse diesen Pfad so. Wenn du den PE Builder startest, so wird er dich fragen, ob er nach Windows-Installationsdateien suchen soll. Beantworte diesen Dialog mit der Taste [Nein]. Lege nun die XP Installations-CD (mit integriertem SP2) in dein CD/DVD-Laufwerk ein und breche den Installationsvorgang mit der Taste [Beenden] ab. Nun geht es im PE Builder Dialog weiter:
  1. Klicke rechts oben neben der "Quelle:" Zeile auf die [...] Taste und wähle dein CD/DVD Laufwerk aus
  2. Lasse alle übrigen Einstellungen unverändert und klicke auf die Taste [Start]
  3. PE Builder möchte nun ein Zielverzeichnis anlegen. Beantworte den Dialog mit der Taste [Ja]
  4. Sobald der Prozess abgeschlossen ist, wird die Taste [Schließen] bedienbar. Schließe das Programmfenster
  5. Kopiere den Ordner C:\srsp1 als Unterverzeichnis in C:\pebuilder3110a\. Das sollte dann so aussehen: C:\pebuilder3110a\ srsp1
  6. Öffne nun ein Kommando-Fenster über Start > Ausführen > cmd > [OK]
  7. Navigiere in das Unterverzeichnis C:\pebuilder3110a\srsp1 und entpacke die Datei ramdisk.sy_ wie in nachfolgendem Screenshot gezeigt:



    Wichtig ist die Zeile expand ramdisk.sy_ ramdisk.sys. Du musst also den Dateinamen einmal im Original angeben und dann nach einem Leerzeichen mit der Endung .sys
  8. Stecke den formatierten USB-Stick ein und ermittle über den Explorer (Arbeitsplatz) den Laufwerksbuchstaben
  9. Öffne die Kommandozeile über Start > Aufführen und trage folgendes Kommando ein: C:\pebuilder3110a\pe2usb L: wenn du den Stick mit dem oben vorgeschlagenen Tool von HP formatierst hast, oder C:\pebuilder3110a\pe2usb -f L:, wenn du den Stick über Windows formatiert hast. L: ist der aktuelle Laufwerksbuchstabe meines USB-Sticks, du trägst natürlich bei dir deinen entsprechenden Buchstaben ein
  10. Es öffnet sich nun ein Fenster, in dem du den Installationsvorgang beobachten kannst



  11. Beende die Installation, indem du eine beliebige Taste drückst

Damit hast du einen bootfähigen USB-Stick erzeugt. In dem Artikel Zusatzprogramme in den Notfall USB-Stick einbinden zeige ich dir, wie du weitere Programme in den USB-Stick integieren kannst.

BIOS Einstellungen:
Leider unterscheiden sich die BIOS der verschiedenen Hersteller von Mainboards sehr stark voneinander. Daher kann ich dir hier keine allgemein verbindliche Anleitung für die BIOS Einrichtung zum Booten über USB Medien geben. Grundsätzlich gibt es aber eine Einstellung dafür, dass das Booten über USB möglich ist. Der nachfolgende Scrennshot zeigt dir die Einstellung fü meinen Rechner:



Nun folgt die Angabe, von welchem Laufwerk gebootet werden soll. Verwechsel diese Einstellung nicht mit der Angabe "Boot Device Priority", wo festgelegt wird, von welchem Medium (Floppy, CD, HD, etc.) der Rechner booten soll. Geht es um Festplatten oder USB Medien, kann auch darüber entschieden werden, von welcher Festplatte oder welchem USB Medium der Rechner starten soll. Bei mir stelle ich dies über die Option "Hard Disk Drives" ein.



Wie du siehst, wird mein USB-Stick in der Liste angezeigt. Dies ist aber nur dann der Fall, wenn du den USB-Stick schon vor dem Booten eingesteckt hast. Wenn du die Einstellung so, wie in folgendem Bild gezeigt, vorgenommen hast, wird das BIOS diese Konfiguration speichern und sich immer dann an den Stick erinnern, wenn du bootest und dieser eingesteckt ist. Wenn nicht, dann musst du leider diese BIOS Einstellung immer aktualisieren, wenn du über den Stick booten willst.




MfG
Erhard Olszok aka GrayGhost

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